Berliner gewinnt Giro-Etappe
Am vergangenen Sonntag erlebte Giro-Debütant Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) in Sappada aufgrund von Atemwegsproblemen noch einen regelrechten Einbruch.
Vier Tage später stürmte der 24 Jahre alte Berliner an der Bergankunft in Prato Nevoso zum größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Aus einer ursprünglich zwölfköpfigen Ausreißergruppe heraus, die von den Favoriten freie Fahrt erhielt, sicherte sich Schachmann nach einem trockenen Antritt wenige hundert Meter vor dem Ziel auf 1.607 Metern Höhe souverän den Sieg mit zehn Sekunden Vorsprung gegenüber dem spanischen Routinier Ruben Plaza (Israel Cycling Academy). Mit 16 Sekunden Rückstand wurde der Italiener Mattia Cattaneo (Androni-Sidermec) Dritter, gefolgt von Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe/+1:10), der als zweiter deutscher Profi, der den Sprung in die Gruppe des Tages geschafft hatte, den vierten Platz belegte.
"Ich fühle mich großartig. Es ist toll, gleich bei der ersten GrandTour-Teilnahme eine Etappe zu gewinnen. Jeder sagt hier, dass es ein wirklich schwerer Giro ist, das macht einen solchen Erfolg umso schöner“, sagte Schachmann im Ziel nach dem bereits fünften Tageserfolg durch einen Fahrer von Quick-Step Floors. „Wer bei uns gewinnt, das ist egal. Wir haben einen tollen Teamgeist und natürlich werde ich auch meinen Teamkollegen helfen. Ein großer Teil meines Sieges geht auf das Konto von Michael Morkov. Die Ausreißergruppe war schon weg, da ist er mit mir am Rad nach vorne gefahren. Es ist nicht das erste Mal, dass er mir in diesem Rennen hilft“, lobte er den erfahrenen Dänen, der sich ganz in seinen Dienst gestellt hatte.
Turbulent ging es nicht nur unter den Ausreißern zu. Überraschend konnte Simon Yates (Mitchelton-Scott) einer Attacke von Gesamtzweiten Tom Dumoulin (Sunweb) kurz vor dem Ziel nicht folgen. Der aktuell zweitplatzierte Titelverteidiger aus den Niederlanden löste sich mit dem Gesamtdritten Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) und dem Fünften Chris Froome (Sky) aus der Favoritengruppe und erreichte 28 Sekunden vor dem Träger des Rosa Trikots das Ziel. Dadurch halbierte sich der Abstand zwischen Yates und Dumoulin im Gesamtklassement von 56 auf jetzt nur noch 28 Sekunden. Auch Pozzovivo (+2:43), und Froome (+3:22), der Thibaut Pinot (Groupama-FDJ/+4:24) auf den fünften Platz verdrängte, machten Boden gut.
"Ich bin happy, das ist der erste Tag an dem Yates Schwächen gezeigt hat. Ich bin optimistisch, morgen wird aber eine ganz andere Etappe“, sagte Dumoulin im Ziel. Ähnlich äußerte sich Froome gegenüber dem TV-Sender RAI: "Ja, das war ein guter Tag, es lief richtig gut. Das war der erste von drei aufeinanderfolgenden harten Tagen. Simon hat seine ersten Schwächen gezeigt. Das beweist, man muss ihn attackieren. Es hat mich allerdings auch überrascht, dass es jetzt schon passierte. Morgen am Colle delle Finestre wird es noch einmal sehr schwer. Ich fühle mich jetzt ganz gut, von Tag zu Tag wird es besser.
Dagegen zeigte sich der 25-jährige Yates, der erstmals bei diesem Giro in der entscheidenden Phase auf sich allein gestellt war und erst auf den letzten Metern wieder Unterstützung vom sich wieder zu seinem Kapitän vorkämpfenden Jack Haig erhielt, demonstrativ gelassen. "Ich bin nicht besorgt, ich bin immer noch vorn, das zählt. Wir werden sehen, was morgen passiert. Morgen ist die wichtigste Etappe des ganzen Giro“, so der Brite, der sich auf der deutlich schweren morgigen Etappe wieder mehr Chancen ausrechnet: "Mal sehen, was die anderen machen. Morgen gibt es mehr Berge hintereinander, das ist besser für mich.“
Auf der ersten von drei aufeinander folgenden Alpenetappen, die aber nur zwei Anstiege für die noch 158 Fahrer bereit hielt, brauchte es rund 30 Kilometer, ehe die Gruppe des Tages stand. Michael Morkov, Maximilian Schachmann (beide Quick-Step Floors), Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe), Davide Ballerini, Mattia Cattaneo (beide Androni-Sidermec), Ruben Plaza (Israel Cycling Academy), Viacheslav Kuznetsov (Katusha-Alpecin), Jos van Emden (LottoNL-Jumbo), Boy van Poppel (Trek-Segafredo), Marco Marcato (UAE Team Emirates) sowie Giuseppe Fonzi und Alex Turrin (beide Wilier Triestina) stellten allesamt im Gesamtklassement keine Gefahr für das Rosa Trikot dar und bekamen deshalb einen großen Vorsprung von fast 15 Minuten zugestanden.
Weder Mitchelton-Scott noch eines der anderen Favoritenteams zeigte ein Interesse daran, die Ausreißer wieder einzufangen, so dass der Abstand am Fuß des 15 Kilometer langen Schlussanstiegs sogar gut 16 Minuten betrug. Kurz zuvor war van Poppel aus der Spitzengruppe heraus in die Offensive gegangen, doch vor allem das Androni-Duo Ballerini und Cattaneo sorgte dafür, dass der Niederländers schnell wieder eingefangen. In einer der steileren Passagen des Rollerbergs rund zehn Kilometer vor dem Ziel fiel die Gruppe auseinander. Nach mehreren Attacken von Plaza und Cattaneo blieben auf den letzten sieben Kilometern neben dem Duo nur noch Schachmann und Pfingsten an der Spitze übrig.
Nachdem Plaza den Anschluss verloren hatte, attackierte Schachmann gut sechs Kilometer vor dem Ziel, wodurch auch Pfingsten den Anschluss verlor, wogegen Cattaneo am Hinterrad des Berliners blieb. Zwar gelang es den beiden abgehängten Fahrern wieder, zum Spitzenduo vorzufahren, doch 2,5 Kilometer vor dem Ziel zog Schachmann, einen kleinen Gang tretend, das Tempo erneut an, und wieder konnte nur Cattaneo folgen. Nach drei vergeblichen Attacken des Androni-Profis, die Schachmann souverän parierte, schloss Plaza an der 1000-Meter-Marke ein weiteres Mal auf. Kurz darauf testete der überragende Schachmann ein weiteres Mal seine Konkurrenten, um dann in einer Spitzkehre wenige hundert Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke zu setzen, der weder Plaza noch Cattaneo etwas entgegenzusetzen hatten.
Im Feld beendete Movistar für den Gesamtneunten Carapaz das Stillhalteabkommen unter den Favoriten. Entscheidender waren dann aber die Tempobeschleunigungen von Pello Bilbao (Astana) und Miguel Angel Lopez (beide Astana), denen Wout Poles (Sky), Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) und Ben O`Connor (Dimension Data) folgten. Pinots Helfer bemühten sich in der immer kleiner werdenden Favoritengruppe, doch als Dumoulin knapp zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte, konnten nur Froome und Pozzovivo folgen, wogegen Yates überraschend seine Konkurrenten ziehen lassen musste.
Zu Lopez, der 10:48 Minuten nach Schachmann das Ziel erreichte, konnte das Trio zwar nicht mehr aufschließen, dafür gelang es , den Vorsprung gegenüber der kleinen Gruppe um das Maglia Rosa auf immerhin 28 Sekunden auszubauen. Dazwischen kam Konrad (+11:23) als Sechzehnter ins Ziel und schob sich im Gesamtklassement wieder auf den zehnten Platz.
Vier Tage später stürmte der 24 Jahre alte Berliner an der Bergankunft in Prato Nevoso zum größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. Aus einer ursprünglich zwölfköpfigen Ausreißergruppe heraus, die von den Favoriten freie Fahrt erhielt, sicherte sich Schachmann nach einem trockenen Antritt wenige hundert Meter vor dem Ziel auf 1.607 Metern Höhe souverän den Sieg mit zehn Sekunden Vorsprung gegenüber dem spanischen Routinier Ruben Plaza (Israel Cycling Academy). Mit 16 Sekunden Rückstand wurde der Italiener Mattia Cattaneo (Androni-Sidermec) Dritter, gefolgt von Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe/+1:10), der als zweiter deutscher Profi, der den Sprung in die Gruppe des Tages geschafft hatte, den vierten Platz belegte.
"Ich fühle mich großartig. Es ist toll, gleich bei der ersten GrandTour-Teilnahme eine Etappe zu gewinnen. Jeder sagt hier, dass es ein wirklich schwerer Giro ist, das macht einen solchen Erfolg umso schöner“, sagte Schachmann im Ziel nach dem bereits fünften Tageserfolg durch einen Fahrer von Quick-Step Floors. „Wer bei uns gewinnt, das ist egal. Wir haben einen tollen Teamgeist und natürlich werde ich auch meinen Teamkollegen helfen. Ein großer Teil meines Sieges geht auf das Konto von Michael Morkov. Die Ausreißergruppe war schon weg, da ist er mit mir am Rad nach vorne gefahren. Es ist nicht das erste Mal, dass er mir in diesem Rennen hilft“, lobte er den erfahrenen Dänen, der sich ganz in seinen Dienst gestellt hatte.
Turbulent ging es nicht nur unter den Ausreißern zu. Überraschend konnte Simon Yates (Mitchelton-Scott) einer Attacke von Gesamtzweiten Tom Dumoulin (Sunweb) kurz vor dem Ziel nicht folgen. Der aktuell zweitplatzierte Titelverteidiger aus den Niederlanden löste sich mit dem Gesamtdritten Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida) und dem Fünften Chris Froome (Sky) aus der Favoritengruppe und erreichte 28 Sekunden vor dem Träger des Rosa Trikots das Ziel. Dadurch halbierte sich der Abstand zwischen Yates und Dumoulin im Gesamtklassement von 56 auf jetzt nur noch 28 Sekunden. Auch Pozzovivo (+2:43), und Froome (+3:22), der Thibaut Pinot (Groupama-FDJ/+4:24) auf den fünften Platz verdrängte, machten Boden gut.
"Ich bin happy, das ist der erste Tag an dem Yates Schwächen gezeigt hat. Ich bin optimistisch, morgen wird aber eine ganz andere Etappe“, sagte Dumoulin im Ziel. Ähnlich äußerte sich Froome gegenüber dem TV-Sender RAI: "Ja, das war ein guter Tag, es lief richtig gut. Das war der erste von drei aufeinanderfolgenden harten Tagen. Simon hat seine ersten Schwächen gezeigt. Das beweist, man muss ihn attackieren. Es hat mich allerdings auch überrascht, dass es jetzt schon passierte. Morgen am Colle delle Finestre wird es noch einmal sehr schwer. Ich fühle mich jetzt ganz gut, von Tag zu Tag wird es besser.
Dagegen zeigte sich der 25-jährige Yates, der erstmals bei diesem Giro in der entscheidenden Phase auf sich allein gestellt war und erst auf den letzten Metern wieder Unterstützung vom sich wieder zu seinem Kapitän vorkämpfenden Jack Haig erhielt, demonstrativ gelassen. "Ich bin nicht besorgt, ich bin immer noch vorn, das zählt. Wir werden sehen, was morgen passiert. Morgen ist die wichtigste Etappe des ganzen Giro“, so der Brite, der sich auf der deutlich schweren morgigen Etappe wieder mehr Chancen ausrechnet: "Mal sehen, was die anderen machen. Morgen gibt es mehr Berge hintereinander, das ist besser für mich.“
Auf der ersten von drei aufeinander folgenden Alpenetappen, die aber nur zwei Anstiege für die noch 158 Fahrer bereit hielt, brauchte es rund 30 Kilometer, ehe die Gruppe des Tages stand. Michael Morkov, Maximilian Schachmann (beide Quick-Step Floors), Christoph Pfingsten (Bora-hansgrohe), Davide Ballerini, Mattia Cattaneo (beide Androni-Sidermec), Ruben Plaza (Israel Cycling Academy), Viacheslav Kuznetsov (Katusha-Alpecin), Jos van Emden (LottoNL-Jumbo), Boy van Poppel (Trek-Segafredo), Marco Marcato (UAE Team Emirates) sowie Giuseppe Fonzi und Alex Turrin (beide Wilier Triestina) stellten allesamt im Gesamtklassement keine Gefahr für das Rosa Trikot dar und bekamen deshalb einen großen Vorsprung von fast 15 Minuten zugestanden.
Weder Mitchelton-Scott noch eines der anderen Favoritenteams zeigte ein Interesse daran, die Ausreißer wieder einzufangen, so dass der Abstand am Fuß des 15 Kilometer langen Schlussanstiegs sogar gut 16 Minuten betrug. Kurz zuvor war van Poppel aus der Spitzengruppe heraus in die Offensive gegangen, doch vor allem das Androni-Duo Ballerini und Cattaneo sorgte dafür, dass der Niederländers schnell wieder eingefangen. In einer der steileren Passagen des Rollerbergs rund zehn Kilometer vor dem Ziel fiel die Gruppe auseinander. Nach mehreren Attacken von Plaza und Cattaneo blieben auf den letzten sieben Kilometern neben dem Duo nur noch Schachmann und Pfingsten an der Spitze übrig.
Nachdem Plaza den Anschluss verloren hatte, attackierte Schachmann gut sechs Kilometer vor dem Ziel, wodurch auch Pfingsten den Anschluss verlor, wogegen Cattaneo am Hinterrad des Berliners blieb. Zwar gelang es den beiden abgehängten Fahrern wieder, zum Spitzenduo vorzufahren, doch 2,5 Kilometer vor dem Ziel zog Schachmann, einen kleinen Gang tretend, das Tempo erneut an, und wieder konnte nur Cattaneo folgen. Nach drei vergeblichen Attacken des Androni-Profis, die Schachmann souverän parierte, schloss Plaza an der 1000-Meter-Marke ein weiteres Mal auf. Kurz darauf testete der überragende Schachmann ein weiteres Mal seine Konkurrenten, um dann in einer Spitzkehre wenige hundert Meter vor dem Ziel die entscheidende Attacke zu setzen, der weder Plaza noch Cattaneo etwas entgegenzusetzen hatten.
Im Feld beendete Movistar für den Gesamtneunten Carapaz das Stillhalteabkommen unter den Favoriten. Entscheidender waren dann aber die Tempobeschleunigungen von Pello Bilbao (Astana) und Miguel Angel Lopez (beide Astana), denen Wout Poles (Sky), Patrick Konrad (Bora-hansgrohe) und Ben O`Connor (Dimension Data) folgten. Pinots Helfer bemühten sich in der immer kleiner werdenden Favoritengruppe, doch als Dumoulin knapp zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte, konnten nur Froome und Pozzovivo folgen, wogegen Yates überraschend seine Konkurrenten ziehen lassen musste.
Zu Lopez, der 10:48 Minuten nach Schachmann das Ziel erreichte, konnte das Trio zwar nicht mehr aufschließen, dafür gelang es , den Vorsprung gegenüber der kleinen Gruppe um das Maglia Rosa auf immerhin 28 Sekunden auszubauen. Dazwischen kam Konrad (+11:23) als Sechzehnter ins Ziel und schob sich im Gesamtklassement wieder auf den zehnten Platz.